Es fand in den Kpfen statt

Andreas Br, ein Geisterbenefizspiel zwischen Real Madrid und der SpVgg Bayreuth. Wie muss man sich das vorstellen? Wie ein ganz normales Fuballspiel, mit Zuschauern im Stadion, einem Schiedsrichterassistenten, der die Linie auf und ab rannte, und einem Stadionsprecher, der das Spiel wie im Radio live kommentierte. Es gab Bier, Glhwein und Wrstchen. Was fehlte, waren

Andreas Bär, ein Geister­be­ne­fiz­spiel zwi­schen Real Madrid und der SpVgg Bay­reuth. Wie muss man sich das vor­stellen?

Wie ein ganz nor­males Fuß­ball­spiel, mit Zuschauern im Sta­dion, einem Schieds­rich­ter­as­sis­tenten, der die Linie auf und ab rannte, und einem Sta­di­on­spre­cher, der das Spiel wie im Radio live kom­men­tierte. Es gab Bier, Glüh­wein und Würst­chen. Was fehlte, waren nur die beiden Mann­schaften. Der Spre­cher hat das Spiel quasi erfunden. Es fand in den Köpfen statt. Wir Fans haben unser Team bei jedem Angriff, den der Kom­men­tator schil­derte, laut­stark ange­feuert. Und bei dem nicht­ge­ge­benen angeb­li­chen Abseitstor unserer Spiel­ver­ei­ni­gung hat sich der Assis­tent einiges anhören müssen.

Wie ging denn die Partie aus?

In der 98. Minute hat unser Kapitän Marcel Mayr das ent­schei­dende 3:2 gemacht. Es gab einige zwei­fel­hafte Ent­schei­dungen gegen uns. Des­halb hat der Schieds­richter wohl so lange nach­spielen lassen.

Wie war das Zuschau­er­inter­esse?

Das Spiel war aus­ver­kauft.

Ins Hans-Walter-Wild-Sta­dion passen 20.000 Zuschauer, also mal im Ernst.

Es waren 152 zah­lende und 19.848 fik­tive Zuschauer da. Ers­tere hatten einen Rie­sen­spaß.

Dabei war der Anlass ernster Natur. Es steht schlecht um die SpVgg Bay­reuth. Das Insol­venz­ver­fahren wurde bean­tragt.

In der Tat sieht es nicht wirk­lich gut aus. Wir Fans wollten mit dem Geister­be­ne­fiz­spiel ein paar Euro sam­meln und auf die Situa­tion des Ver­eins auf­merksam machen. Die Spiel­ver­ei­ni­gung braucht drin­gend einen Sponsor, sonst gehen hier die Lichter aus.

Vor einer Woche gab es auch schon eine spek­ta­ku­läre Ret­tungs­ak­tion.

Stimmt. Unsere Fan-Ver­stei­ge­rung hat für großen Wirbel gesorgt. Ein Aschaf­fen­burger Spe­di­teur bot bei Ebay 1800 Euro dafür, dass wir bei einem Heim­spiel der Vik­toria sein Team unter­stützen. Das haben wir dann auch mit 150 Mann gemacht. An uns lag es sicher nicht, dass Aschaf­fen­burg 0:1 ver­loren hat. Wir müssen gleich die nächste Aktion starten, waren wir uns danach einig. Ein paar Ver­rückte kamen auf die Idee mit dem Geis­ter­spiel.

Warum gerade Real Madrid als Gegner?

Bayern Mün­chen und Man­chester United waren eben­falls im Gespräch. Aber Real hat doch auch einen sehr klang­vollen Namen. Und wir dachten uns, man könnte Real als Sponsor für die Aktion gewinnen.

Sie meinen die gleich­na­mige Super­markt-Kette?

Genau. Die Gespräche mit der Real-Füh­rung waren auch erfolg­reich. Eigent­lich war geplant, dass unser Urge­stein Ingo Walther kurz vor Schluss das 3:2 für die Spiel­ver­ei­ni­gung macht und anschlie­ßend der Real-Geschäfts­führer…

…also der vom ört­li­chen Super­markt…

… ja, dass der also nach der Schmach gegen einen Bay­ern­li­gisten Bernd Schuster als Trainer ent­lässt. Aber dann hat sich ja schon am Dienstag das Thema Schuster erle­digt. Der Aus­gang des Geister­be­nefiz-Spiels war wieder völlig offen.

Mal im Ernst, glauben Sie, dass die Spiel­ver­ei­ni­gung gerettet werden kann?

Absolut. Die Mann­schaft steht aktuell auf Platz zwei der Bay­ern­liga-Tabelle. Nach Stand der Dinge fehlen 200.000 bis 250.000 Euro. Ich bin mir sicher, dass ein Sponsor gefunden wird. Wir Fans wollen alles dafür tun.

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